6. Fazit

Singe-Core-Anwendungen: Der AMD FX-8150 ist kein schlechter Prozessor. Er hinkt seinen Vorgänger aber in machen Disziplinen hinterher, gerade dann, wenn es um Single-Core-Anwendungen geht, wo Abläufe nur im seltensten Fall parallelisiert ablaufen können und nur die reine Rechenleistung eines einzelnen Kernes gefragt ist. Da ist die 3 Jahre alte, hauseigene Konkurrenz, der Phenom II X4 955 für knapp 100 Euro weitaus überlegen, gerade dann, wenn man diesen auf 3,6 GHz oder noch höher übertaktet.

Multi-Core-Anwendungen: Kommen öfters parallelisierte Anwendungen zum Vorschein, was in der Zukunft immer mehr eintreten wird, ändert sich das Bild - ein bisschen zumindest. Der FX-8150 kann von seiner Rechenleistung etwa auf das Niveau eines Phenom II X6 kommen.

Physik und Computing: Besonders stark ist der FX-8150, wenn es um Physik-Effekte und Berechnungen geht und zeigt die potenzielle Leistung dieser CPU. 3D Mark 11 zeigt deutlich in der Physics-Score, dass der 8-Kern-Prozessor gutes Potenzial hat um hier und da Benchmark-Punkte rauszuschlagen. Im 3D Mark Vantage kann die CPU-Score ebenso gut überzeugen. Der Phenom II X4 auf 3,6 GHz ist bei der Hälfte an Rechenkernen nur 2/3 so schnell wie der FX-8150. Im AI-Test von 3DMark Vantage wird der Phenom II X4 auf 3,6 GHz locker in Schach gehalten.

sonstige Disziplinen Im AIDA64-Benchmark zeigt der FX wieder sein wahres Gesicht. Manche Disziplinen macht der FX-8150 aus dem Handumdrehen. In CPU-ZLib sowie in allen FPU-Benchmarks hat dieser die Nase weit vorne. In CPU AES (Advanced Encryption Standard) liegt die Rechenleistung bei Faktor 10 gegenüber dem Phenom II X4 955.

Die reine Rechenleistung ist damit meiner Meinung nach gut genug beschrieben.

Ausreizung der Grafikkarte Nun stellt sich noch eine ganz große Frage: Ist der FX-8150 zu schwach für die Radeon HD 6950 oder anders herum?
Da können wir nur eins behaupten. Eine schnelle Grafikkarte ohne einen schnellen Prozessor bringt alleine kein Wunderwerk zu Stande, anders herum genauso. Beim Phenom II X4 fängt die Grenze an, dass die Radeon HD6950 sich ab und zu langweilt. Generell kann man aber sagen, dass sich die Kombination Phenom II X4 und Radeon HD6950 nahezu optimal ist. Besonders gut lässt sich dieses im 3D Mark 2011 zeigen. Der Athlon II X2 mit seinen 3,2 GHz langweilt die Grafikkarte förmlich. Dies ist kaum zu übersehen. Der Phenom II X4 lastet die Grafikkarte gut aus, die Lücke zwischen dem FX-8150 und dem Phenom II schließt sich allerdings. Hier wird vermutet, dass eine schnellere Grafikkarte in Form einer Radeon HD 7970 oder zumindest einer HD 6970 noch mehr Benchmarkpunkte einbringen kann.

Spiele In heutigen Spielen kann man beruhigt sagen, dass ein Phenom II X4 oder auch ein AMD FX-8150 völlig ausreicht, um Spiele mit der Radeon HD6950 in voller Detailstufe, 4x AA und 1080p ruckelfrei und mit ausreichend Reserve nach unten genießen kann. Einen großen Faktor macht dabei die Grafikkarte aus. Die Radeon HD6950 ist gegenüber einer äquivalenten GeForce in hohen Auslösungen überlegen.

Was macht der Turbo? Das Testsystem wurde nicht selten mit der maximalen Turbostufe beaufschlagt. Hauptsächlich bei höherer einzelner Kernauslastung schlägt die maximale Turbostufe durch und erreicht im Rahmen der TDP von 125 Watt 4,2 GHz bei 3 Kernen. Auch die 3,9 GHz sind öfters problemlos drin.

Wie sich der Prozessor unter Windows 8 verhält, können wir von amdAREA51 noch nicht sagen. Kommen wir an eine Beta-Version dran, hindert uns nichts daran einen weiteren Benchmark auszuführen.

Effizienz: Effizienz steht bekanntlicher Weise für viel Leistung für wenig Energie. Wenn man als analoges Beispiel einen "downsized Motorkonzept mit Turbo-Aufladung" mit einem "Standardmotor mit gleicher PS-Leistung, dafür aber mehr Hubraum" vergleicht, muss man feststellen, dass der Turbo-Motor bei langsamer Fahrweise sparsamer ist. Der Standard-Motor ohne Turbo benötigt dabei viel Energie. Ein AMD FX verhält sich nahezu: Nur müsste man sich beim analogen Beispiel die"Zylinderabschaltung" zusätzlich hinzufügen. Der AMD FX-8150 ist im nahezu Leerlauf absolut effizient und benötigt nur einen Bruchteil an Energie. Ein Phenom II X4 benötigt im Leerlauf wesentlich mehr Leistung, obwohl dieser 4 Kerne weniger befeuern muss und weniger Transistoren besitzt als das 1,2 Mrd. schwere AMD FX Flaggschiff. Ermöglicht wird dieses durch die Abschaltung bestimmter Schaltkreise sowie das Abschalten kompletter CPU-Kerne.

Fazit:
Wer eine Menge Geld sparen möchte, kauft sich einen Phenom II X6. Der ist auf jeden Fall sein Geld wert. Ist der Preis nahezu egal, und man möchte zukunftsorientierte Features genießen, dem steht auf jeden Fall nichts im Weg. Dennoch lohnt sich die Aufrüstung nicht, wenn schon ein schneller 6-Kern Phenom II verbaut ist. Hier kann ich nur empfehlen, auf das Upgrade in Form von Piledriver zu warten.
Befindet sich der Rechner öfters im Leerlauf oder wird nur wenig ausgelastet, ist ein FX-8150 eine gute Wahl, da die Effizienz wesentlich besser ist. Wird die CPU fast immer vollausgelastet, scheint der Phenom II X6 die bessere und günstigere Wahl zu sein.
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